Warum kristallisiert Honig?

Naturbelassener Honig kristallisiert immer, es ist nur eine Frage der Zeit. Das hängt mit den im Honig enthaltenen Zuckerarten zusammen. Honig besteht zu einem Großteil aus den beiden Zuckerarten Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose). Je mehr Traubenzucker enthalten ist, desto schneller kristallisiert der Honig. Ein Beispiel ist der Rapshonig mit hohem Anteil an Traubenzucker. Das führt dazu, dass Rapshonig sehr schnell kristallisiert. Manchmal so schnell, dass der Honig nicht aus den Waben geschleudert werden kann. Dagegen bleibt Honig mit hohem Anteil an Fruchtzucker, wie Akazien- oder Waldhonig, Monate bis Jahre flüssig.
Wenn Honig nach einiger Zeit kristallisiert, ist es sogar ein Qualitätsmerkmal. Das Festwerden zeigt, dass der Honig nicht erhitzt wurde. Ein Honig aus dem Supermarkt, der über Jahre flüssig bleibt, ist mit Sicherheit stark erhitzt und hat dadurch wertvolle Inhaltsstoffe verloren.

Sollte Ihr Honig kristallisieren, können Sie ihn im Wasserbad oder auf einem Heizkörper bei maximal 40°C in 1-2 Tagen wieder schonend verflüssigen.

 

Wird der kristallisierte Honig durch Erwärmung zum flüssigen Honig in der Qualität beeintächtigt?

Wenn kristallisierter Honig durch Wärme wieder verflüssigt wird, kommt es zu keinen Qualitätseinbußen, solange die Temperatur 40°C nicht überschreitet. Diese Temperatur hat der Honig auch im Inneren des Bienenstockes, daher kommt es dabei nicht zu Hitzeschäden. Höhere Temperaturen, z.B. durch unkontrollierte Erhitzung in der Mikrowelle, können aber die wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs zerstören.

 

Warum wird Honig beim Imker gerührt?

Frühjahrsblütenhonig und Rapshonig kristallisieren sehr schnell und können dann im Glas so fest werden, dass der Honiglöffel abbricht.

Damit das nicht passiert, wird mein Frühjahrsblütenhonig im noch flüssigen Zustand gerührt. Dadurch kristallisiert er in sehr kleinen Kristallen, was ihm eine feincremige Konsistenz verleiht. Diese feinkristalline Struktur verleiht dem Honig einen besonders zarten Geschmack und einen besonders streichzarten Charakter für Honig mit Brot.

 

 

Warum ist dein Honig so teuer?

Honig vom Imker in Deutschland ist wertvoll. Neben den Kosten für ein Bienenvolk selbst, die Gerätschaften, das Einhalten der Gesetze und Verordnungen muss der Imker für Gläser, Etiketten, Imkerverein usw. zahlen.

Die Wertigkeit eines Lebensmittels soll sich auch im Preis widerspiegeln. Daher verlange ich meinen Normalpreis von 7,00 € für ein 500 g Glas, unabhängig von der Art des Honigs und der jeweiligen Erntemenge. Gern tausche ich auch meinen Honig. Sprechen Sie mich bitte an.

 

Wer billigen Honig möchte: im Supermarkt gibt es 500 g für 3,00 €. Herkunft ist „Mischung von Honig aus EG- und Nicht-EG Ländern“. Gemischt und abgefüllt wird dieser Honig meist in Deutschland, nachdem er eine weite Seereise auf dem Containerschiff hinter sich hat.

 

Billiger Honig kann importiert werden – Bestäubungsleistung nicht.

 

Was machen die Bienen im Winter?

Sobald das Wetter kühler wird, ziehen sich die Bienen zur Wintertraube zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Im Winter erreichen sie Temperaturen um 18°C, egal ob das Wetter mild ist, oder strenger Frost herrscht. Sie zehren von ihrem Honigvorrat und warten auf den Frühling. Im Winter befinden sich ca. 10.000 Bienen im Stock. Im Sommer sind es dagegen ca. 40.000.

 

Was ist mit dem Bienensterben?

Oft werde ich nach den Gründen für das weltweite Bienensterben gefragt. Und ja, es stimmt. Die Biene hat unserer Kulturlandschaft immer weniger Lebensraum und sie hat damit zu kämpfen. Dazu befragt, benenne ich drei Gründe ohne Reihenfolge und ohne Dogmatismus:

 

Insektenvernichtungsmittel (Insektizide)

Fehlende Nahrung und fehlender Lebensraum

Varroa-Milbe

 

Was kann man tun?

 

Insektenvernichtungsmittel (Insektizide)

Auf unseren Feldern werden jedes Jahr tonnenweise Gifte gegen schädliche Insekten auf den Monokulturen eingesetzt. Diese Gifte sind besonders effektiv gegen alle Insekten. Weniger Insekten bedeutet weniger Nahrungsgrundlage für andere Tiere der Nahrungskette. Vögel finden weniger Nahrung. Die Insektizide wirken auf unsere Honigbiene. Wenn die Gifte auch nicht immer tödlich sind, so schwächen sie die Biene. Sobald es uns gelingt, die Tonnen an Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, haben wir einen großen Schritt für unsere Natur und unsere Zukunft getan. Helfen Sie mit!

 

Fehlende Blütenvielfalt und fehlender Lebensraum

Unsere Wälder sind aufgeräumte Monokulturen. Ohne Vielfalt. Ohne alte, hohle Bäume. Unsere Wiesen werden gedüngt, damit nur produktive, nektarlose Gräser wachsen und die Wiesen werden mehrfach im Jahr gemäht. Blüten sucht man auf diesen Weiden vergebens. Die Maisfelder reichen bis an den Straßenrand. Wo früher noch wilde Blumen blühen durften, wird heute jeder Meter bis zum Straßengraben ausgenutzt. Der Honigbiene fällt das Überleben in dieser Landschaft sehr schwer. Sie verhungert. Der Mensch hat die Landschaft mittlerweile soweit verändert, dass es in Deutschland keine wild lebenden Bienenvölker mehr gibt. Jede Biene, die Sie fliegen sehen, wird von einem Imker gehalten.

Im Internet finden Sie viel über insektenfreundliche Bepflanzungen für Garten und Balkon. Fragen Sie im Gartenmarkt gezielt nach nektarspendenden Blühpflanzen. Helfen Sie mit!

 

Varroamilbe

Gegen die Varroamilbe können wir fast nichts tun. Dieser Bienenparasit, ursprünglich auf der asiatischen Honigbiene Apis cerana heimisch, ist zum ständigen Begleiter geworden. Ausrotten lässt sich die Milbe bei uns nicht mehr. Wir müssen lernen, damit zu leben.

Ich hoffe, dass unsere Biene in Zukunft allein, d.h. ohne imkerliche Eingriffe, mit der Milbe überleben kann. Erste Ansätze sind viel versprechend, denn es zeigt sich, dass unsere Biene mit der Milbe zusammenleben kann. Ist die Biene gesund, ist die Milbe ein unangenehmer Parasit, aber keine tödliche Bedrohung.